Evangelische Friedenskirche
Im Krieg zerstört, heute hell und einladend
Die Friedenskirche in der Florastraße 55 bildet das Zentrum der Evangelischen Friedens-Kirchengemeinde Düsseldorf. Die Kirche wurde 1899 im neugotischen Stil erbaut, 1943 zerstört, 1953 in schlichterer Form wieder aufgebaut und in den letzten Jahren von außen und innen grundlegend saniert. Heute vermittelt die Friedenskirche eine helle, einladende Atmosphäre.
Kirchengemeinde
Stadtteil
Unterbilk
Adresse
Florastraße 55a
40217 Düsseldorf
Anbindung
H „Kirchplatz“ (ca. 5 Min. Fußweg zu Kirche)
Straßenbahn: 704, 707, 709
Bus: 835, 836
H „Bilker Allee \Friedrichstraße (ca. 7 Min. Fußweg zur Kirche)
Linien: 706, 707, 708
Bahnhof „Düsseldorf-Bilk (ca. 10 Min. Fußweg zur Kirche)
S-Bahn: S8, S11, S28
Barrierefreiheit
Barrierefreier Zugang zu Kirche und Gemeindehaus, behindertengerechte Toiletten
Familien
Die Kirche verfügt über einen Wickeltisch
Einweihung
1899
Geschichte
Die Entscheidung für den Kirchenbau fiel 1893. Bereits ein Jahr später präsentierte der Leipziger Architekt Georg Weidenbach seinen Entwurf. Ende Oktober 1899 wurde das neugotische Gotteshaus feierlich eingeweiht. Bei der Innenausstattung der Kirche werden drei Namen bedeutender Künstler in einem Atemzug genannt: Der Düsseldorfer Historienmaler Eduard von Gebhardt für seine außergewöhnlichen Wandgemälde, von denen heute leider nur noch Fragmente erhalten sind. Der Glasmaler und Bildhauer Martin Domke schuf im Jahr 1954 drei Chorfenster und der Uecker-Schüler Matthias Hintz steuerte zum 100. Jubiläum im Jahr 1999 vier großformatige Bilder bei.
Nach der Zerstörung im Krieg blieb von der ursprünglichen Kirche nur noch der Chorraum stehen. Auf dem Bogen standen ursprünglich die Worte „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“. Durch den Pfingstangriff 1943 waren hier lediglich die Worte „Friede auf Erden“ herausgebrochen. Für die Gemeindemitglieder damals wie ein Fingerzeig Gottes…
Zunächst war ein Abriss geplant, doch 1953 wurde die Kirche in schlichter Form wieder aufgebaut.
Der Bildschmuck des Innenraums stammt aus drei Bauphasen. Die einst berühmten biblischen Wandbilder von Eduard von Gebhardt aus der Zeit der Erbauung sind nur in wenigen Fragmenten erhalten. Die drei Chorfenster mit Darstellungen von Johannes dem Täufer, Christus und dem Apostel Paulus wurden 1954 von Martin Domke geschaffen. Vier großformatige Bilder von Matthias Hintz, Variationen zum Thema "Der Mensch in den Dingen", kamen im Jubiläumsjahr 1999 hinzu.
Im Turm läuten drei Stahlglocken aus den 1920er Jahren. Deren Vorgängerinnen aus Bronze wurden im Ersten Weltkrieg zur Kanonenherstellung eingeschmolzen.
Orgel
Beckerath-Orgel
Die Beckerath-Orgel der Friedenskirche wurde 1954/55 von der Hamburger Orgelbaufirma Rudolf von Beckerath mit drei Manualen, Pedal und 34 Registern erbaut und etwa ein halbes Jahr später nach dem großen Schwesterinstrument in der Düsseldorfer Johanneskirche am 20. Januar 1955 eingeweiht. In ihrer Konzeption und Klanggestaltung greift sie auf den norddeutschen Orgelbarock zurück, der in Hamburg und Umgebung durch Arp Schnitger (1648 – 1719), den berühmten Orgelbauer seiner Zeit in dieser Gegend, vertreten wurde.
Die Disposition, d.h. die Zusammenstellung der Register der Orgel, wurde eng an eine heute nicht mehr existierende Orgel von Schnitger 1709 in der St. Matthias-Kirche in Jork im Alten Land angelehnt. Rudolf von Beckerath übernahm für die Düsseldorfer Orgel den klassischen Werkaufbau in einem schlichten Holzgehäuse, bei dem die dreimanualige Anlage der Orgel ersichtlich ist. Hinter den drei übereinander liegenden Pfeifenfeldern in der Mitte der Orgel befinden sich das Positiv, das Hauptwerk und das Oberwerk. Zu beiden Seiten wurden die großen Pedaltürme errichtet.
Eine Musikerempore ließ die Orgel eine Etage höher entstehen und für eine mechanische Traktur mit pneumatischer Registratur musste ein mit Plexiglas versehener Verbindungskanal geschaffen werden. 1993 wurde statt der pneumatischen eine elektromagnetische Registratur eingebaut.
Die Beckerath-Orgel wurde 2006/07 umfassend renoviert und erweitert. Verantwortlich hierfür war der Hamburger Orgelbaumeister Hans-Ulrich Erbslöh.
Beckerath-Chororgel
Eine ganze Nummer kleiner und im Chorraum der Friedenskirche untergebracht: Auch die Chororgel der Friedenskirche wurde von Rudolf von Beckerath in Hamburg gebaut – allerdings zwei Jahre nach ihrer großen Schwester im Jahr 1957.