Evangelische Klarenbachkirche
Dreischiffige Kirche mit separatem Glockenturm
Die Klarenbachkirche im Stadtteil Holthausen gehört wie die Stephanuskirche zur Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Süd. Das dreischiffige Kirchgebäude mit separat stehendem Glockenturm wurde 1955 nach den Plänen der Architekten Prof. Walter Köngeter und Dr. E. Petersen errichtet.
Kirchengemeinde
Stadtteil
Holthausen
Adresse
Bonner Straße 24
40589 Düsseldorf
Anbindung
H Holthausen, U 72 und U 76
H Adolf-Klarenbach-Straße, Bus: 724, 789, 817, 835
Die Haltestellen liegen nur wenige Gehminuten von der Klarenbachkirche entfernt
Barrierefreiheit
Barrierefreier Zugang zur Kirche (Behindertenrampe, kein barrierefreier Zugang zum Altarbereich), behindertengerechte Toilette im Nebengebäude
Familien
Kiste mit Kinder- und Bilderbüchern, Tische zum Malen
Einweihung
1955
Geschichte
Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde im Stadtteil Holthausen (zur Gemeinde gehörten auch Itter und Reisholz) geht bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Ursprünglich waren die protestantischen Einwohner des Stadtteils in der Minderheit und wurden von der Gemeinde Urdenbach seelsorglich betreut und offiziell erst 1949 selbständig. Sie feierten ihren Gottesdienst in einem Betsaal. 1908 wurde die erste Kirche gebaut und erhielt Pfingsten 1933 den Namen Klarenbachkapelle. 1927 folgte das Klarenbachhaus.
Die Klarenbachkirche wurde 1954/55 nach den Plänen der Architekten Prof. Walter Köngeter und Dr. Ernst Petersen errichtet – danach erfolgte der Abriß der ersten Klarenbachkapelle.
Drei Jahre später wurde im Stadtteil Reisholz die zweite Klarenbachkapelle gebaut, die heute der Altkatholischen Gemeinde Düsseldorf gehört und Thomaskirche heißt.
1953 legte der Düsseldorfer Architekt Ernst Petersen, Schwiegersohn des Firmenchefs des Henkel-Konzerns, Hugo Henkel, einen Entwurf für die Klarenbachkirche vor, der nicht genehmigt wurde; ein zweiter Entwurf Petersens und seines Partners Walter Köngeter wurde genehmigt. Am 24. Juni 1954 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau. Die Grundsteinlegung erfolgte am 31. August desselben Jahres. Nach einjähriger Bauzeit wurde die nach dem ersten evangelischen Märtyrer im Rheinland Adolf Clarenbach benannte Kirche am 2. Oktober 1955 eingeweiht.
Die Kirche ist über einem längs-trapezförmigem Grundriss errichtet; vier Dreigelenkbögen aus Stahlbeton bilden das struktive Gerüst. Die seitlichen Wände und die Stirnwand sind in graurot-buntem Klinker aufgemauert, die Eingangsseite ist in doppelt verglastem, quadratisch gerastertem Betonmaßwerk ausgeführt.
Das Erscheinungsbild der Fassade wird von den Betonträgern bestimmt: Einem übergiebelten Mittelfeld schließen sich seitlich schmalere Felder an, die nach außen hin sanft ansteigen, ohne die mittlere Firsthöhe zu erreichen. Das entsprechend gefaltete Dach mit Stahlbetonträgern fällt zur Altarwand hin ab und ist außen mit Kupfer, innen mit Holz verkleidet. Der Haupteingang mit drei Doppeltüren und einem weit vorkragenden, freitragenden Vordach liegt in der Mittelachse.
Im dreischiffigen, leicht abfallenden Innenraum (Eingangsbereich der Kirche ist auf der Höhe des Altarbereichs) ist das Gestühl in vier Blöcken auf die durch drei Stufen abgesetzte Altarzone orientiert. Links vom Altar ist das Lesepult/die Kanzel in die Stufen einbezogen, rechts steht das Taufbecken. Die Altarzone wird seitlich von raumhohen Betonmaßwerkfenstern nach dem Muster der Fassade belichtet.
Über dem Eingang ist eine Orgel- und Sängerempore mit seitlichen Treppenläufen angeordnet.
Vom höchsten Punkt in der Mitte der Altarwand kommt die Taube des Heiligen Geistes herunter auf die vier Paradiesströme (1. Mose 2, 10-14), die zugleich die Taufe symbolisieren, im Riesenrelief der Wand durch breite gewellte Bänder dargestellt, die durch schmälere Streifen mit Ähren getrennt werden: Hinweis auf das sakramentale Brot. Ein Zeichen für das andere Abendmahlselement, den Wein, sind die Trauben auf dem Taufbecken. Der Griff des Taufbeckens entspricht der Gestaltung der Taube im Giebel.
Der vor die Flucht der linken Außenwand getrennt gestellte Turm hat über einem offenen Sockelgeschoß aus Ortbeton vier sich verjüngende Geschosse aus winkligen Betonfertigteilen mit Ausfachung in gelochtem Mauerwerk. Die Glockenstube zeigt eine kreuzförmige Felderteilung mit steinernen Schallamellen. Mit der Kirche ist der Turm durch den über vier Stufen erreichbaren Vorplatz verbunden; an die Fassade schließt sich nördlich ein eingeschossiger Wohnungstrakt an, in Ziegelmauerwerk mit Klinkerverbindung unter flachem Pultdach errichtet.
Orgel
Die Orgel wurde 1956 von der Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt erbaut. Sie umfasst 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Eine Überholung erfolgte 1994.