Dialog und Verantwortung
Als Evangelische Kirche in Düsseldorf ist es uns wichtig, politisch und gesellschaftlich Stellung zu beziehen. Wir suchen den Dialog mit anderen Religionen und Initiativen in der Düsseldorfer Stadtgesellschaft und darüber hinaus.
Wir setzen uns für Themen ein, die uns am Herzen liegen
Als Teil der Düsseldorfer Stadtgesellschaft melden wir uns zu Themen zu Wort, zu denen wir als Christinnen und Christen eine klare Meinung haben. So setzen wir uns mit ganzem Herzen ein für die Vielfalt und Toleranz in unserer Stadt und den aktiven Dialog mit anderen Religionen. Auch über Stadt- und Ländergrenzen hinaus suchen wir Partnerschaften - so verbindet uns der christliche Glaube mit Gemeinden in Namibia und Ruanda.
Düsseldorfer Bündnis gegen Rassismus
Unser Kirchenkreis gehört zum Trägerkreis des Düsseldorfer Appell, der 1991 in einer Zeit vieler ausländerfeindlicher Übergriffe gegründet wurde. Der Düsseldorfer Appell versteht sich als überparteiliches bürgerschaftlich verfasstes Bündnis gegen Rassismus, Antisemitismus und religiösen und politischen Extremismus.
Der Düsseldorfer Appell entwickelt präventive Maßnahmen zu deren Eindämmung und bietet im Rahmen der Programmgemeinschaft „Respekt und Mut“ Veranstaltungen zur Demokratiebildung und interkulturelle Begegnungen an.
Die mit dem Düsseldorfer Appell verbundenen Menschen setzen sich daher stetig und nachhaltig für ein respektvolles Miteinander von Menschen unterschiedlicher ethnischer, religiöser oder kultureller Herkunft ein. Superintendent Heinrich Fucks ist Sprecher der Organisation.
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Interreligiöser Dialog
In Düsseldorf haben sich die evangelische Kirche, die katholische Kirche, die sieben orthodoxen Kirchen sowie elf weitere Kirchen und kirchliche Gemeinschaften zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Das Leitmotto der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Düsseldorf lautet: "Die Einheit aller Christen fördern – die Vielfalt erhalten". Die Hauptanliegen der ACK-Arbeit sind:
- Vertiefung der geistlichen Ökumene als Quelle und Mitte ökumenischer Arbeit;
- Förderung von Begegnung, Austausch und theologischer Arbeit, um zu einem besseren Kennenlernen und zu größerer Verständigung zwischen den Mitglieds- und Gastkirchen beizutragen;
- durch gemeinsame Projekte und Initiativen nach außen in die Gesellschaft hinein zu bezeugen, wofür Christen von ihrem Glauben her einstehen.
Stadtdechant Frank Heidkamp und Superintendent Heinrich Fucks wechseln sich in der Leitung der ACK ab.
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Christlich-jüdischer Dialog
Dr. Martin Fricke, Synodalassessor der Evangelischen Kirche in Düsseldorf, ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e.V. (GCJZ). Sie setzt sich dafür ein, Vorurteile und Missverständnisse zwischen Menschen unterschiedlicher religiöser, ethnischer, nationaler und gesellschaftlicher Herkunft zu überwinden. Ihr besonderes Anliegen ist es, die Beziehungen zwischen Juden und Christen zu gestalten. In Kooperation mit der GCJZ finden regelmäßig Veranstaltungen im Haus der Kirche sowie an anderen evangelischen Orten statt.
Jedes Jahr finden zur Erinnerung an die gewaltvollen Ereignisse des Novemberpogroms von 1938 Gedenkveranstaltungen statt. Gemeinsam mit der GCJZ, der Mahn- und Gedenkstätte und weiteren Akteur:innen gedenken wir der Menschen, die unter den bei den Überfällen auf Wohn- und Geschäftshäuser sowie die große Synagoge verletzt und getötet wurden. Im Mittelpunkt stehen dabei Biografien jüdischer Bürger:innen und Orte jüdischen Lebens in unserer Stadt.
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Friedensgebete in Düsseldorf
In Düsseldorf beten die Religionen gemeinsam für Frieden - mehrmals haben wir bereits an öffentlichen Orten wie dem Rathaus oder der Tonhalle zusammengefunden.
Jenseits großer zentral organisierter Friedensgebete laden wir an jedem Mittwoch um 18 Uhr in die Johanneskirche ein. Die Abendmahlsandacht "Mittwoch um 6" bietet Zeit für einen Gedanken, für die Seele und für ein Gebet für den Frieden. Auch in anderen evangelischen Kirchen in Düsseldorf finden anlassbezogen regelmäßig Gebete für den Frieden statt.
Umwelt- und Klimaschutz
Wir wollen ab 2035 nur noch Gebäude betreiben, die netto treibhausgasneutral sind. Entsprechend machen wir unsere Immobilien fit und investieren zum Beispiel in Photovoltaik. Daneben gibt es viele Initiativen im Haus der Kirche und auch in den Gemeinden, mit denen wir versuchen, unsere Schöpfung zu bewahren. So sind wir Mitglied bei dem interreligiösen Umweltprojekt "Religions go green", Partner von Refill Deutschland und sammeln im Haus der Kirche alte Handys, Brillen und an vielen evangelischen Orten gebrauchte Kleidung oder betreiben Repair-Cafés.
Toleranzwagen im Düsseldorfer Karneval
Seit mehreren Jahren setzen Katholiken, Protestanten, Juden und Muslime auch im Düsseldorfer Karneval ein sichtbares Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Der interreligiöse Toleranzwagen wird jedes Jahr von dem Künstler und Wagenbauer Jaques Tilly und seinem Team entworfen und umgesetzt und rollt mit beim Düsseldorfer Rosenmontagsumzug.
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Partnerschaften und Ökumene:
Unsere Beziehungen nach Afrika
Der christliche Glaube verbindet Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen. Der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf unterhält eine Partnerschaftsbeziehung zum Kirchenkreis Mariental der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia. Partnerschaft lebt von Beziehungen: Durch gegenseitige Besuche lernen wir voneinander, teilen unserer Erfahrungen und gewinnen einen neuen Blick auf eigene Lebensgewohnheiten und Glaubenstraditionen. Darum kommen in regelmäßigen Abständen Delegationen der Partner nach Düsseldorf und es reisen Gruppen aus dem Kirchenkreis Düsseldorf nach Mariental.
Der Kirchenkreis Mariental liegt im südlichen Namibia innerhalb der Region Hardap.
Er ist einer von sechs Kirchenkreisen der ELCRN, der Evangelical Lutheran Church in the Republic of Namibia. Die Menschen in der Hardap-Region leben unter schwierigen Bedingungen. Der Süden Namibias ist sehr heiß und trocken.
Die unter südafrikanischer Regierung herrschende „juristisch festgelegte“ Apartheid ist einer „sozialen“ Apartheid gewichen. Aufgrund ihrer sozialen Benachteiligung lebt die Mehrheit der schwarzen Bevölkerung auch heute noch am Rande der Städte und Ortschaften der Weißen. Hohe Arbeitslosigkeit, kaum Arbeits- und Ausbildungsplätze, eine hohe HIV/AIDS-Rate und zunehmende Gewalt belasten die Bevölkerung.